Radfahren bei Hitze

Die Sonne scheint, der Himmel erstrahlt hellblau und die Tage werden länger – viele können es nicht erwarten nach den langen Wintermonaten wieder in der Natur aktiv zu sein und eine Radtour zu unternehmen. Sobald die Temperaturen im Sommer aber auf über 30 Grad steigen, dann sinkt bei vielen auch wieder die Lust nach sportlichen Aktivitäten im Freien und es taucht die Frage auf, ob Radfahren bei Hitze überhaupt gesund ist?
Wenn Sie einige Dinge beachten und Ihre Radtour mit Bedacht planen, dann kann Ihr Radurlaub im Hochsommer eine ganz wunderbare Erfahrung sein.

Wir haben Ihnen im Folgenden einige hilfreiche Tipps zusammengestellt:

Ausstattung

Um den Körper bei Hitze zu kühlen und vor den gefährlichen UV-Strahlen der Sonne zu schützen, ist es wichtig mit dem passenden Sonnenschutz ausgestattet zu sein. Die Pflege der Haut mit der passenden Sonnencreme ist dabei ein absolutes Muss. In der Drogerie gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Sonnenschutzprodukten (Sonnenmilch, -creme, -gel, spray) mit unterschiedlichen UV-Schutzfaktoren. Informieren Sie sich, welches Produkt für Ihre Haut geeignet ist und beachten, dass Sie sich mehrmals am Tag sorgfältig an allen freien Hautstellen eincremen, um die schützende Wirkung aufrecht zu halten. Vergessen Sie dabei Ihre Ohren, Nacken und Hände sowie Arm- und Kniebeugen nicht

Fahrradhelm

Neben der passenden Sonnencreme trägt die passende Kleidung ebenfalls dazu bei Ihre Haut zu schützen und zu kühlen. Wir empfehlen allen Radfahrern einen passenden Fahrradhelm mit einem Sonnenschild und Lüftungsschlitzen zu tragen, damit Ihr Kopf nicht nur im Falle eines Sturzes geschützt ist, sondern auch um einen Sonnenstich oder sogar Hitzeschlag vorzubeugen.

Ein guter Schutz für Ihre Augen ist ebenfalls wichtig, um das empfindliche Auge vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen. Dabei empfehlen wir eine Sonnenbrille mit verlässlichem UV-Schutz, die Sie zudem vor dem Fahrtwind und umherfliegenden Insekten schütz.
Für den Schutz Ihres Körpers empfehlen wir atmungsaktive, helle Kleidung, die Ihre Haut kühlt, vor UV-Strahlung schützt und Schweiß absorbiert.
Dafür eignet sich besonders lange Funktionskleidung aus Naturfasern wie Merinowolle, die einen

natürlichen UV-Schutz und angenehmen Tragekomfort bietet, da der Schweiß von der Haut nach außen transportiert wird und der Stoff im Vergleich zu Baumwolle schneller trocknet.

Verpflegung

Neben der entsprechenden Ausstattung ist die ausreichende, überlegte und gut geplante Verpflegung ebenfalls essenziell für eine gelingende Radtour. Da Sie auch trotz entsprechender Kleidung schwitzen werden, muss der Flüssigkeitsverlust unbedingt durch regelmäßiges Trinken ausgeglichen werden, um ein Dehydrieren zu verhindern. Wir empfehlen Ihnen daher vor und während Ihrer Radtour ausreichend zu trinken und immer mehrere Liter Flüssigkeit in Ihrem Tagesgepäck zu transportieren. Hier eigenen isotonische und elektrolytehaltige Getränke, ungesüßte Tees und natriumreiches Mineralwasser besonders gut, um den Durst zu stillen und die ausgeschiedenen Mineralien wieder aufzunehmen. Für den Transport Ihrer Getränke empfehlen wir Trinkflaschen und Thermobehälter, die Sie unterwegs bei Bedarf auffüllen können und die Ihre Getränke länger kühlen bzw. warmhalten. Warme Getränke sind auch bei großer Hitze empfehlenswert – das sehen wir bei den Beduinen, die auch in der Wüste warmen Tee trinken. Kalte Getränke kühlen zwar im ersten Moment, führen aber dazu, dass Sie noch mehr schwitzen, weil der Körper mehr Energie produziert, um den Temperaturunterschied auszugleichen.

Neben der ausreichenden Flüssigkeitsversorgung Ihres Körpers ist auch eine ausgewogene Ernährung für Ihren Radurlaub wichtig, um ihm die entsprechende Energie zu geben, denn Radfahren bleibt eine sportliche Aktivität, die bei Hitze zusätzliche Anstrengung bedeutet. Und auch wenn der Appetit bei hohen Temperaturen in der Regel nachlässt, so gibt es doch zahlreiche nahrhafte Produkte und Gerichte, die sich für eine Radtour eigenen. Am Morgen empfiehlt sich ein Obstfrühstück mit Joghurt, Haferflocken und Cerealien oder ein Vollkornbrot mit eiweißhaltigem Aufstrich. Für Zwischendurch eigenen sich hervorragend Power- und Müsliriegel ohne Schokolade, die in der Hitze nicht schmelzen und zwischendurch Energie für die nächste Etappe liefern. Aber auch Obst und Gemüse sind tolle Nährstofflieferanten für Zwischendurch, die durch die enthaltene Flüssigkeit den Wasserhaushalt des Körpers zusätzlich auffüllen. Am Abend haben Sie sich ein ausgiebiges Mahl verdient, aber auch hier empfehlen wir eine wohldosierte Menge, damit das Essen

Wasser

über Nacht nicht zu schwer im Magen liegt. Empfehlenswert sind kohlenhydratreiche Gerichte mit Nudeln und Reis, frische Sommersalate und eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Fisch und Hähnchen.
Natürlich spricht auch nichts dagegen sich ein deftiges Frühstück mit Rührei und Speck oder am Abend eine Pizza oder ein saftiges Steak mit Pommes zu gönnen, solange es in Maßen gehalten wird und Sie nicht müde werden lässt, statt Energie zu liefern

Wald

Organisation

Sie sind nun perfekt ausgestattet und gut verpflegt, aber für eine gelungene Radtour im Hochsommer haben wir weitere Empfehlungen für Sie, damit Sie den Spaß nicht verlieren. Bekanntlich steigen die Temperaturen im Tagesverlauf an und flachen zum Abend hin wieder ab. Daher empfehlen wir Ihnen Ihre Tagesetappe früh am Morgen zu starten, damit Sie die erfrischende Morgenluft genießen können und schon einige Tageskilometer hinter sich lassen können. Während der prallen Nachmittagssonne, wenn sich das Land besonders aufgeheizt hat, empfehlen wir Ihnen eine längere Pause einzulegen, um die große Hitze- und Ozonbelastung zu vermeiden. Die restlichen Tageskilometer können Sie dann am späteren Nachmittag und frühen Abend radeln, wenn die laue Abendluft die Landschaft erfüllt. Zum Glück ist es im Sommer abends lange hell, sodass Sie keinen Druck haben Ihr Tagesziel vor Dunkelheit zu erreichen.

Sonnenliebe

Auch wenn Sie im Mittag bzw. frühen Nachmittag eine längere Rast einlegen, dürfen die Pausen am Vormittag und Abend auf keinen Fall zu kurz kommen. Hören Sie hier auf jeden Fall auf Ihren Körper und seine Signale. Geben Sie Ihm regelmäßig Zeit den Kreislauf zu regenerieren und durchzuatmen, denn obgleich der Fahrtwind kühlt, so setzen die hohen Temperaturen Ihrem Kreislauf dennoch zu. Suchen Sie sich ein schattiges Plätzchen, ggf. sogar an einem Gewässer, in dem Sie Ihre Füße kühlen können. Vor allem den Gliedmaßen setzt die Hitze zu und sie schwellen schneller an. Legen Sie Ihre Beine daher in den Pausen auch ruhig mal hoch und gönnen ihnen einen Ausgleich zum Trampeln.

Bei der Routenwahl empfehlen wir Ihnen die schattigen Strecken zu wählen, wenn es Ihnen möglich ist, idealerweise durch einen Wald oder Alleen, damit Sie der Sonneneinstrahlung nicht direkt ausgesetzt sind. Gerade Asphaltstrecken reflektieren die Sonne zusätzlich und heizen sich enorm auf.

Bevor Sie Ihre Sommerradtour starten, sollten Sie sich auch mit Ihrer Fitness beschäftigen und überlegen, ob Sie Ihrem Körper die sportliche Belastung unter großer Hitze zumuten können bzw. darauf achten, was für Sie wichtig ist und sich über die Signale Ihres Körpers bewusst sein. Denn wenn Sie wohlbedacht, mit Ruhe und Gelassenheit sowie ausreichend Informationen in den Radurlaub starten, so steht Ihnen (hoffentlich) eine erholsame Zeit - auch bei Hitze – bevor

Ist das Radfahren bei Hitze gesund?

Jein. Grundsätzlich ist es wichtig sich körperlich fit zu halten. Gerade in der Natur versorgen Sie Ihren Körper mit ausreichend frischer Luft und Licht. Trotzdem kann große Hitze und Sonneneinstrahlung negative Folgen haben – ja sogar gesundheitsgefährdend sein. Daher sollte Ihre Radtour wohl geplant und überlegt sein. Menschen, die auch unter normalen Bedingungen ein schwaches Herz-Kreislauf-System haben, raten wir davon ab den Körper zusätzlich durch Sport in der Hitze zu beanspruchen bzw. vorher mit Ihrem Arzt Rücksprache zu halten.
Aber auch Fehlinterpretationen oder Missachtung Ihrer Körpersignale kann schwere Folgen haben, sodass wir Ihnen dringend empfehlen sich ausreichend vorzubereiten, den Signalen Ihres Körpers zu vertrauen und sich nicht überschätzen.


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