Vorbeugung und Nachbehandlung von Blasen im Wanderurlaub
Die Vorstellung von der langersehnten Wanderung wird zur Realität und Sie können es kaum erwarten endlich in Ihre Wanderschuhe zu steigen und drauf los zu laufen. Schönster Sonnenschein, Vögel kreisen ihre Runden und das Wasser des Bachlaufs plätschert neben Ihnen. Eine Vorstellung die Sie zum Träumen bringt und um diese Vorstellung nicht zu zerstören sollten Sie Vorsorgen, statt Nachsorgen zu müssen. Jeder von Ihnen kennt sie, aber niemand will sie. Die Rede ist schlichtweg von Blasen.
Blasen entstehen überall dort, wo eine Kombination aus Reibung, Feuchtigkeit und Wärme entsteht und bei einer Wanderung ist die Gefahrenquelle der Fuß.
Doch wie entstehen Blasen eigentlich? Unsere Haut besteht aus drei Schichten und zwar der Oberhaut, der Lederhaut und der Unterhaut. Diese Hautschichten sind eng miteinander verzahnt und bei ständigem Druck und Reibung können kleine Risse in den Schichten entstehen und Gewebeflüssigkeit gelangt in die Zwischenräume.
Liegt eine Beschädigung der dritten Hautschicht, also der Unterhaut vor, kann es sogar passieren, dass neben dem Gewebe auch Blut in die Zwischenräume gelangt. Doch mit ein paar Tipps und Tricks können Sie der Bildung einer Blase entgegen wirken.
- Tipp 1: Barfuß laufen
- Tipp 2: Die richtigen Wandersocken
- Tipp 3: Das perfekte Schuhwerk
- Tipp 4: Entfernen von Fremdkörpern
- Tipp 5: Blasenpflaster
- Schadensbekämpfung bei Blasen
1. Barfuß laufen
Laufen Sie vor Ihrer geplanten Wanderung öfters Barfuß, denn dadurch bildet sich Hornhaut und diese schützt Ihren Fuß und bei einer Reibung kommt es nicht direkt zu einer Blasenbildung.
Ihre Füße werden dadurch strapazierfähiger und können eine Belastung besser verkraften als in Watte eingewickelte Füße.
Sie wissen bereits, welche Stelle für eine Blase prädestiniert ist? Versuchen Sie es mit Vaseline, indem Sie die Creme auf die möglicherweise betroffene Stelle auftragen. Die Vaseline wirkt einer Reibung des Sockens auf Ihrer Haut entgegen.
2. Die richtigen Wandersocken
Ganz klarer Favorit ist hier der Merino-Socken, denn dieser nimmt die entstehende Feuchtigkeit so auf, dass Sie diese nicht einmal fühlen, wenn Sie den Socken wieder ausziehen. Auf Bauwollsocken sollte bei einer Wanderung definitiv verzichtet werden, da Sie die Schweißbildung mehr fördern, als dieser entgegen zu wirken. Außerdem sollten Ihre Socken keine Falten aufwerfen und eng an der Haut liegen. Durch mögliche Falten kann wiederum eine Reibung entstehen, welche sich negativ auf Ihre Haut auswirkt.
Auf Füßlinge sollte definitiv verzichtet werden, denn bei der Wahl dieser Socken laufen Sie Gefahr, dass diese während Ihrer Wanderung rutschen und somit würde das Material des Schuhs direkt an Ihrer Haut entlang scheuern.
Auf dem Markt gibt es auch spezielle Blasensocken, welche aus zwei Schichten bestehen, sodass die Reibung zwischen den Sockenschichten von Statten geht. Im besten Fall testen Sie die Blasensocken auf kurzen Strecken aus um auf Nummer sicher zu gehen, ob es die für Sie idealen Begleiter sind.
3. Das perfekte Schuhwerk
Nun sind wir bei dem tatsächlichen Schuhwerk angelangt und der richtige Schuh kann Sie vor manch einem Unheil bewahren.
Generell sollten Sie bei dem Schuhkauf darauf achten, dass der Schuh für 1000 bis 2000 Kilometer ausgelegt ist. Außerdem sollten Sie stets eine größere Schuhgröße wählen, als Sie in Ihrem Alltagsschuhwerk besitzen. Die Faustformel ist hier - eine Daumenbreite sollte zwischen Ihrem großen Zeh und der Schuhspitze vorhanden sein. Auch die Schnürung des Schuhs muss gekonnt sein.
Die Zunge sollte gerade liegen und dann können Sie unten mit einer etwas lockeren Schnürung anfangen und nach oben immer strammer werden.
Allerdings darf auch nicht zu locker angefangen werden, da der Fuß keines Falles in Ihrem Schuh „schwimmen“ sollte. Haben Sie sich für einen Schuh entschieden, fangen Sie frühzeitig an diesen einzulaufen. Ihr Fuß muss sich an die neue Passform gewöhnen und an empfindlichen Stellen fängt Ihr Fuß dann an eine Hornhaut zu bilden.
Anfänglich sollte der Schuh nur ein paar Stunden getragen werden, dann auf Spaziergängen welche Sie immer weiter ausdehnen.
Da ein Wanderschuh äußerst robust ist, passt sich das Material mit der Zeit auch an die Passform Ihrer Füße an und bietet einen dementsprechend perfekten Tragekomfort.
4. Entfernen von Fremdköpern
Ein weiterer Punkt, welcher zu unangenehmen Reibungen und Druckstellen führen kann, sind Fremdkörper in Ihrem Schuh.
Besonders bei unbefestigtem Untergrund kann es schnell passieren, dass ein Steinchen in Ihren Schuh gelangt.
Auch kleine Stöcker oder Sand kann in Ihren Schuh gelangen und hier gilt es diese Fremdkörper schnellstmöglich zu entfernen.
Prinzipiell sollten regelmäßig Pausen eingelegt werden und die Schuhe und Socken sollten ausgezogen werden.
Somit Laufen Sie nicht Gefahr, dass sich eine mögliche Reibungsquelle in Ihrem Schuh befindet und sowohl die Socken, als auch die Schuhe können durchlüften und trocknen.
Diesen Vorgang können Sie auf einer langen Wanderung alle zwei bis drei Stunden wiederholen.
Besonders Diabetikern sind die regelmäßigen Pausen zu empfehlen, denn durch die Zuckerkrankheit werden die Nerven im Körper beschädigt und betroffene merken oftmals nicht, dass Sie sich bereits eine Blase gelaufen haben.
5. Blasenpflaster
Blasenpflaster dienen nicht nur zur Nachsorge, sondern auch zur Vorsorge, denn wenn Sie bereits den kleinsten Schmerz spüren und die betroffene Stelle leicht errötet ist, kann ein Blasenpflaster schlimmeres vermeiden.
Nach dem auftragen des Pflasters bildet sich ein feuchtes Milieu, welches den Heilungsprozess beschleunigt.
Schadensbekämpfung bei Blasen
Ist es allerdings trotz gewissenhafter Vorbereitung zu einer Blase gekommen, kann die Fortsetzung der Wanderung zu einem Alptraum werden.
Haben Sie deshalb stets Blasenpflaster in Ihrem Wanderrucksack, denn damit können Sie
schlimmeres verhindern und im besten Fall können Sie Ihre Wanderung fortführen.
Wenn Sie sich dazu entscheiden den Druck aus der Blase zu nehmen und diese zu öffnen, sollten Sie das in jedem Fall mit einer sterilen Nadel machen, denn es ist besonders darauf zu achten, dass keine Keime in die Blase gelangen.
Nachdem Sie die Blase geöffnet haben ist diese mit einer antiseptischen Wundcreme zu behandeln und muss schlussendlich mit einem atmungsaktiven Pflaster versorgt werden.
Kommt es trotz alle dem zu einer Entzündung oder die Flüssigkeit, welche aus der Wunde austritt hat einen unangenehmen Geruch, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, welcher Ihre Blase behandelt.
Befolgen Sie die oben genannten Tipps und haben stets das notwenige erste Hilfe Set in Ihrem Rucksack steht Ihrem Aktivurlaub nichts mehr im Weg.
Außerdem können Sie mit Ihrem neu erlangten Wissen auch Ihre Mitreisenden belehren, damit Sie als Gruppe eine unvergessliche Wanderung erleben können.