Zeitmanagement im Radurlaub
Wir bekommen von unseren Kunden sehr häufig die Frage gestellt, wie viele Kilometer pro Tag angemessen und welche Entfernungen machbar seien, allerdings können wir diese nicht pauschal beantworten. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen ist die körperliche Fitness eines jeden Menschen unterschiedlich und zum anderen legt jeder Radfahrer auf verschiedene Dinge während des Radurlaubes mehr oder weniger wert. Außerdem ist die Selbstmotivation ein wichtiger Punkt.
Wir können lediglich appellieren, dass die eigene Fitness vorab richtig eingeschätzt wird und Neulinge ggf. mit eher kürzeren Touren starten als Wiederholungstäter oder Profis.
(Welche Tour ist die richtige für mich? Wie viele Kilometer schaffe ich pro Tag?) Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Tagesetappen vorab gut geplant werden und für die Tagesetappen ein passendes Zeitmanagement erarbeitet wird. Wir möchten Ihnen im Folgenden einige Tipps geben, wie Sie Ihre täglichen Routen zeitlich besser planen können, um die Motivation unterwegs nicht zu verlieren.
Planung und Vorbereitung
Der wichtigste Punkt für ein adäquates Zeitmanagement ist die Planung und Vorbereitung. Dabei sollten Sie sich zunächst fragen, ob Sie körperlich fit genug sind, um die bevorstehenden Tagesetappen zu bewältigen. Falls Sie unsicher werden, dann beginnen Sie am besten schon einige Tage oder sogar Wochen vor Reisebeginn mit passenden Sportübungen, um sich auf den bevorstehenden Radurlaub vorzubereiten. Hierzu haben wir Ihnen gerne einige interessante und effektive Übungen zur Vorbereitung zusammengestellt. Es wäre nämlich allzu schade, wenn Sie bereits nach dem ersten oder zweiten Tag die Motivation aufgrund mangelnder Fitness verlieren würden, weil Sie nicht alles so schaffen, wie Sie es geplant hatten.
Neben der Fitness ist die Detailplanung der Route der Garant für ein stimmiges Zeitmanagement während Ihrer Fahrradtour. Schauen Sie sich am besten am Vorabend der Tour an, wie die Route verläuft, wo Sie ggf. Besichtigungen einplanen oder Pausen einlegen möchten oder welche Abschnitte ggf. etwas anstrengender werden könnten. Markieren Sie diese kleinen Etappenziele, die Sie unterwegs erreichen in Ihrem Routenplan. Hilfreich kann es sein, wenn Sie diese Zwischenstopps farblich in Ihrer Karte markieren, damit Sie unterwegs stets eine Übersicht haben. Auf fast all unseren Strecken radeln Sie an bekannten Bauwerken, historischen Stätten und malerischen Landstrichen vorbei, die sich hervorragend für Besichtigungen, Führungen und Pausen eignen. Diese bringen nicht nur Abwechslung zum Radeln in Ihr Tagesprogramm, sondern sorgen außerdem dafür, dass sich Ihr Körper für den folgenden Tag erholen und regenerieren kann.
Beachten Sie bei der Planung von Führungen und Besichtigungen die zeitlichen Vorgaben und Hinweise der einzelnen Stätten und planen sicherheitshalber etwas mehr Zeit als angegeben ein. Falls Führungen vorab nicht reservierbar sind, planen Sie hier unbedingt einen zusätzlichen, entsprechenden Puffer ein, falls Sie vor Ort etwas warten müssen. Aber auch für individuelle Rundgänge in den Etappenorten empfehlen wir eher mehr als weniger Zeit zu planen, um am Ende des Tages keinen Zeitdruck zu bekommen.
Die kleinen Örtchen unterwegs eigenen sich oft hervorragend für eine Pause, bspw. In einem Restaurant oder auf einem Café. Die Pausen in verschiedenen Lokalen oder auch Picknicks auf Bänken, die Sie passieren, sollten in Ihrem Zeitplan nicht zu kurz kommen, da diese essenziell für Ihre Regenration und Ausdauer sind. Außerdem motivieren diese Ruhephasen weiterzufahren: Der Cappuccino am Vormittag, das Schnitzel am Mittag und das Eis am Nachmittag – all diese kleinen und größeren Leckereien können helfen. So haben Sie immer viele neue (kleine) Ziele vor Augen und starten danach gestärkt in die Weiterfahrt.
Neben den geplanten Pausen kann es aber auch passieren, dass Sie unterwegs einen kleinen Fluss oder See entdecken, in dem Sie Ihre Füße kühlen oder einen Landstich durchradeln, den Sie gerne für einige Minuten auf der Bank genießen möchten. Ihre Radtour sollte ein entspannender Natururlaub sein – daher ist es uns wichtig, dass die bewusste Pause in der Natur und der Genuss der Landschaft nicht zu kurz kommt. In Ihren Reiseunterlagen sind schöne Landstriche oft markiert, sodass Sie vorab planen können, wann Sie diese erreichen.
Neben der Planung der zeitlichen Dauer einzelner Etappen, Besichtigungen und Pausen, empfehlen wir Ihnen die Zeiten des Sonnenauf- und untergangs als auch im Sommer die heißen Phasen im Mittag und frühen Nachmittag in die Planung einzubeziehen. Wenn es im Frühjahr und Herbst bereits früher dunkel wird, ist es dem ein oder anderen Radfahrer vielleicht nicht so lieb in der Dämmerung zu fahren, weshalb tagsüber längere Aufenthalte ggf. rechtzeitig gekürzt werden könnten. Im Sommer hingegen ist die Mittags- und frühe Vormittagssonne teilweise zu heiß, um entspannt in der Hitze zu radeln, weshalb die Radtour bereits früh am morgen begonnen werden und bis später abends geplant werden könnte, siehe Radfahren bei Hitze.
Hilfsmittel
Um das Zeitmanagement während Ihrer Radtour zu unterstützen, können Sie sich zusätzlich technische Hilfsmittel zulegen. Das wohl bekannteste am Rad ist das Tachometer, welches Ihnen anzeigt wie schnell Sie radeln und wie lange Sie schon unterwegs sind. So haben Sie die zurückgelegte Strecke stets im Blick und können diese in die weitere Tagesplanung einbeziehen.
Falls Sie jedoch kein Tachometer am Rad haben oder nicht darin investieren möchten, so gibt es mittlerweile eine große Anzahl verschiedener Apps für Ihr Smartphone, welche Ihnen die Zeitplanung Ihrer Radtour vereinfachen.
Für viele Touren können wir Ihnen zudem .gpx-Daten zusenden, sodass Sie diese bspw. auf Ihr Smartphone laden können. So können Sie sich die zurückgelegten Kilometer und Höhenmeter als auch die noch bevorstehende Strecke ansehen – ggf. sogar auf Ihrer Smartwatch, die mit Ihrem Handy verbunden ist.
Viele Apps berechnen Ihnen anhand Ihrer Durchschnittsgeschwindigkeit außerdem, wann Sie voraussichtlich Ihr Tagesziel am Abend erreichen werden. So haben Sie immer alles im Blick und können ggf. auch spontan agieren.
Aber....
Bei all der Planung und Vorbereitung ist es uns jedoch ein großes Anliegen, dass Sie in Ihrem Urlaub entspannen und zur Ruhe kommen können. Dabei spielt Zeit und Stress eine große Rolle. Bitte sehen Sie die o.g. Tipps daher eher als Anregung statt als Vorgabe und denken daran, dass es im Urlaub – der schönsten Zeit im Jahr – auch gerne etwas ruhiger und spontaner sein darf. Denn nur, wenn man auch mal die Uhr außer Acht und die Seele baumeln lässt, keine Termine einhalten muss und den Tag auf sich zukommen lässt, kommt man zur Ruhe. Und das soll ein Urlaub bringen: Entspannung und Ruhe.